LZ - Sechs Mastersschwimmer des TSV 1850 Lindau starteten am vergangenen Wochenende bei der 54. Deutschen Meisterschaft über die kurzen Strecken auf der langen Bahn. Die dreitägige Veranstaltung, die im Schwimmsportkomplex Freiberger Platz in Dresden ausgetragen wurde, sprengte alle bisherigen Dimensionen einer Deutschen Meisterschaft für Masters.
Gut 1000 Aktive aus 251 Vereinen waren allein für die Schwimmwettbewerbe gemeldet. Zeitgleich suchten auch die Wasserspringer nach den Deutsche Meistern. Die Ausrichter vom Dresdener SC hatten aber die Massen bestens im Griff, so dass die rund 3700 Einzel- und Staffelmeldungen zügig vom Startblock ins Wasser kamen. Die Lindauer hatten 19 Einzel- und neun Staffel-Meldungen abgegeben. Am Ende der Veranstaltung zählten sie eine Gold-, acht Silber- und fünfte Bronzemedaillen in ihrem Gepäck. Keiner aus dem Lindauer Team ging leer aus. Jeder hatte am Ende dank der vielen Staffeln mindestens zweimal Edelmetall in den Händen.
Nachdem das Lindauer Team im letzten Jahr kurzfristig keine Damenstaffeln melden konnte, hatten sie in diesem Jahr alle fünf möglichen Wettbewerbe mit einer AK 200+ Staffel in der Besetzung Miriam Bryxi, Violeta Mihut, Nadja Merz und Sandra Bandlow-Albrecht am Start. Nur ein Wettbewerb davon, die 4x50m Lagen-Staffel, endete nicht am Treppchen. Dort belegten sie Rang fünf. Während das Team in der 4x100m Lagen-Staffel mit der bereits im Vorfeld spekulierten Silbermedaille belohnt wurde, waren die beiden Bronzemedaillen über die 4x50m Freistil-Staffel sowie über die 4x100m Freistil-Staffel völlig unerwartet und der Lohn harter schwimmerischer Leistung. Der ganz große Schlag gelang aber am Morgen des dritten Veranstaltungstages.
In der selten geschwommenen 4x50m Rücken-Staffel setzten sie sich vom Start weg an die Spitzenposition, die sie kontinuierlich ausbauten und schließlich mit fast einer Sekunde Vorsprung als Sieger vor dem „gewohnten“ Seriensieger, dem Berliner TSC, anschlugen. Auch die mixed-Staffeln über die längeren Distanzen standen auf dem Stockerl. Mit Miriam Bryxi über Rücken, Reinhold Pohl über Brust, Sandra Bandlow-Albrecht über Schmetterling und Alfred Seeger über Kraul erkämpfte sich die 4x100m Lagen-Staffel die Silbermedaille.
Mit der 4x100m Freistil-Staffel, in der statt Miriam Bryxi Violeta Mihut startete, erschwammen sie sich Bronze. Auch in den Einzelwettbewerben konnten zwei Lindauer in die Medaillenvergabe eingreifen.
Alfred Seeger (AK 80), der sich in der Vorbereitung auf die WM im August befindet, wo er allerdings andere Strecken schwimmen wird, versilberte in der AK 80 seine Starts über 100m und 200m Freistil, 100m Schmetterling sowie über 200m Lagen. Über 100m Brust landete er auf dem dritten Platz. Lediglich bei den 50m Schmetterling verfehlte er das Stockerl.
Die Sprinterin Violeta Mihut (AK 50) war bei den angebotenen Strecken in Dresden voll in ihrem Element. Mit herausragenden Zeiten beendete sie die 50m und die 100m Freistil jeweils als zweite hinter der ehemaligen Olympia-Goldmedaillengewinnerin Manuela Schubert (früher Stellmach). Über 50m Schmetterling kam Mihut hinter Heinz und Schubert auf Rang drei.
Nadja Merz (AK 50) und Miriam Bryxi (AK 45) beendeten ihre beiden Rückenstrecken jeweils mit Rang fünf.
Sandra Bandlow-Albrecht (AK 50) kam über 200m Freistil und 100m Schmetterling jeweils auf den undankbaren vierten Platz. Über 100m Freistil und 200m Lagen landete sie, genauso wie Reinhold Pohl (AK 60) über 50m Brust, im Mittelfeld der AK. Erschöpft von dem vielen Starts - Mihut und Bandlow-Albrecht waren die Lindauer Spitzenreiter mit jeweils 12 an den drei Wettkampftagen - aber allesamt freudestrahlend über die vielen Medaillen traten die Lindauer Mastersschwimmer am Sonntag Nachmittag die weite Heimreise an.