LZ - Von Christian Flemming
Beim 1. Internationalen Therme-Lindau-Bodenseecup hat sich die gastgebende Mannschaft gleich den von Thermenbetreiber Andreas Schauer gestifteten Pokal gesichert. Damit sind die Erwartungen der Verantwortlichen der Schwimmabteilung des TSV Lindau voll erfüllt - und teilweise übertroffen worden.
270 Teilnehmer aus Bayern und Friedrichshafen - einziger Club aus Baden-Württemberg - hatten gemeldet, die österreichischen Vereine mussten aufgrund der zeitgleich stattfindenden
Landesmeisterschaften verzichten. „Aber wir sind beim nächsten Mal gerne dabei“, versicherten die Vorarlberger Schwimmer Wilfried Fuchs, dem Abteilungsleiter Schwimmen beim TSV Lindau. Eines ist
klar: Dann wird es richtig eng, denn mit den 270 Sportlern war die Schwimmhalle der Therme schon sehr gut gefüllt. „Und trotzdem ist die Luft in der Halle richtig gut“, freute sich Fuchs, der
diesbezüglich reichlich Rückmeldungen bekam. In den meisten Schwimmhallen könnte man bei allem Wettkampfstress nicht den ganzen Tag so entspannt verbringen, hieß es von allen Seiten. Hinzu käme
die tolle Aussicht auf den Bodensee.
Im vergangenen Jahr hatte der TSV Lindau die Therme erstmals wettkampftechnisch getestet, da holperte es noch ein wenig. Dieses Mal haben Fuchs und Sandra Bandlow-Albrecht, seine Stellvertreterin, nur lobende Worte für die Unterstützung seitens der Therme. Und so waren beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wettbewerb geschaffen und Lindau konnte seinen Heimvorteil nutzen.
Für eine ganze Reihe von TSV-Schwimmern war es der erste Wettkampf überhaupt, aber die Nervosität war offensichtlich schnell verflogen. Wer nicht gerade im Wasser war, feuerte die Kollegen kräftig an. Egal, ob aus dem eigenen Wettkampfförderteam oder die Fortgeschrittenen aus dem Wettkampfteam. Hier waren es vor allem die Jungs, die vorne mitschwammen oder auch gleich selbst die ersten Plätze ergatterten. So sammelten die 43 Lindauer Schwimmerinnen und Schwimmer nach und nach die Punkte durch Siege und gute Platzierungen, die den Gewinn des Pokals sicherstellen sollten.
Fuchs wie auch Bandlow-Albrecht wenden aber auch ein, dass die aktuelle Stärke der Jungs im Vergleich zu den Mädchen kein Normalzustand sei. „Das wechselt immer wieder, momentan haben die Jungs die Oberhand, in wenigen Jahren kann das schon wieder umgekehrt sein.“
Als eifrigster Punktesammler zeichnete sich Ben Bandlow aus, er scheint das Schwimmergen von seinen Eltern geerbt zu haben. Die 56 Punkte, die er zum Gesamtsieg beisteuerte, verteilen sich bei zehn Starts auf sechs erste und vier zweite Plätze - eine stolze Einzelbilanz, zumal in jedem Rennen eine persönliche Bestzeit zu verzeichnen war. Bei acht Starts holte Paulo Lucas Trindade Rodriguez mit acht Siegen immerhin 48 Punkte, bei sieben Rennen erzielte er persönliche Bestzeiten. Im Punktesammeln war auch Janis Fasser fleißig: Fünf Siege und drei zweite Plätze ergaben 45 Punkte. Bemerkenswert bei ihm ist, dass er bei einem Sieg und bei allen zweiten Plätzen persönliche Bestzeiten erzielte. Bei Til Pudlo, der bei acht Starts achtmal persönliche Bestzeiten schwamm, ergab das unterm Strich einen zweiten und sechs dritte Plätze, in Summe 32 Punkte.
Bei den Mädchen startete Serafina Stark in zehn Rennen, holte dabei vie zweite und zwei dritte Plätze, in fünf Rennen schwamm sie persönliche Bestzeit und sammelte 34 Punkte fürs Teamkonto. Einen Punkt weniger ergatterte Henriette Breunig, die acht Rennen schwamm, dabei fünfmal auf dem Stockerl landete mit vier zweiten und einem dritten Platz. Neben einem Saisonrekord und zwei Saisonbestzeiten schlugen bei ihr auch zwei persönliche Bestzeiten zu Buche.
Auch bei denen, die nicht so viele Punkte beisteuern konnten, oftmals wegen weniger Starts, erfüllten sich die Hoffnungen Sandra Bandlow-Albrechts, dass viele einen Leistungssprung machen würden.
So stand am Ende des langen Tages die Mannschaft des TSV Lindau ganz oben auf dem Siegerpodest mit 461 Punkten, gefolgt vom TSV Mindelheim (317) und Marktoberdorf (307). Nach knapp zehn Stunden hatten 17 Vereine mit 255 Teilnehmern 1102 Einzel- und 27 Staffelstarts hingelegt. „Bei den Staffeln haben alle sich noch mal richtig ins Zeug gelegt, da mitschwimmen zu dürfen spornt nochmal richtig an“, meinte Bandlow-Albrecht. Platz eins und drei über 4x50 Meter Freistil bei den Jungs sowie ein vierter Platz bei den Mädchen über dieselbe Distanz sprechen eine klare Sprache. Da ist der neunte Platz beim zweiten Mädchenteam schnell verschmerzt.
Alle hoffen, dass dieser Cup sich etabliert. Auch die Österreicher, die nur wegen ihrer Landesmeisterschaften nicht konnten.