TSV Lindau überzeugt doppelt: Erfolgreicher Gastgeber und starke Schwimmleistungen

LZ - Christian Flemming

Lindau Die Schwimmerinnen und Schwimmer des TSV Lindau haben bei den Regionalen Bestenkämpfen in der Therme Lindau gute Ergebnisse erzielt. Eine ganze Reihe von ihnen hat am Samstag auf der heimischen Bahn sowohl wieder persönliche Bestzeiten und/oder die Pflichtzeit für die schwäbischen Jahrgangsmeisterschaften unterboten.

Der Blick auf die Medaillenspiegel mag täuschen, liegt der TSV Lindau hier sowohl in der Jahrgangswertung als auch der – eigentlich spannenderen - offenen Wertung hinter der Konkurrenz aus Immenstadt und Marktoberdorf auf Platz drei. Dies trübt jedoch die erfreuliche Bilanz der Lindauer in keinster Weise.

Schon der Blick auf die erzielten Zeiten überrascht ein wenig, denn im Vorfeld hatten Wilfried Fuchs, der Abteilungsleiter der Schwimmabteilung des TSV, und seine Stellvertreterin Sandra Bandlow-Albrecht wenig Erwartungen im Hinblick auf persönliche Bestzeiten, die ja schon beim Therme-Cup reihenweise gepurzelt waren. Doch auch bei den Bestenkämpfen sind fast alle Lindauer, die in verschiedenen Disziplinen an den Start gingen, Bestzeiten geschwommen. Das ist einerseits erfreulich für die persönliche Entwicklung im Becken, andererseits aber auch für die Qualifizierung für die schwäbischen Meisterschaften nicht unerheblich. Hier werden Pflichtzeiten vorgegeben, die als Mindestzeit gelten. Wer langsamer ist, darf zwar trotzdem starten, riskiert aber ein Strafgeld, wenn er oder sie dann langsamer ist. Das ist übrigens keine typisch schwäbische Eigenheit, sondern allgemein üblich, wie Fuchs versichert.

Bei den Bestenkämpfen in Lindau gab es bei allen teilnehmenden Vereinen Ausfälle. Vor grippalen Infekten, die derzeit ihr Unwesen treiben, waren auch die Lindauer nicht verschont geblieben. So blieb die eine oder andere Bahn leer. In einem Fall, bei den 100 Meter Lagen weiblich, war mit der Bad Wörishofenerin Palina Leinsle nur eine Schwimmerin gemeldet, die sich ohne jegliche Konkurrenz gegen die Uhr zu bewähren hatte. Dafür gab es aber immerhin reichlich solidarischen Applaus.

Für die Lindauer Schwimmer hatte sich der Aufwand gelohnt. Einerseits für die Schwimmabteilung als Organisator und Veranstalter, die sehr viel Lob bekamen für den Ablauf, der nur durch einige technische Störungen kurzfristig unterbrochen war. Das gesamte Drumherum wissen die Gastvereine in Lindau sehr zu schätzen. „Wir haben nun auch jahrelange Routine mit solchen Veranstaltungen“, meint Fuchs zu all dem Lob. Und das Ambiente inklusive der Aussicht auf See, Berge und Insel täte sein Übriges dazu. Andererseits hatten sich die Bestenkämpfe auch für die Aktiven unter den Lindauern gelohnt, viele Pflichtzeiten für die Schwäbische sind am Samstag unterboten worden.

 

Für Ben Bandlow bedeuteten die Zeiten über jeweils 200 Meter Brust und Freistil das Ticket für die Schwäbischen, damit hat er übrigens die Pflichtzeiten für die Süddeutsche sowohl über 50 Meter als auch 200 Meter Brust bereits in der Tasche. Elin Bleicher hat am Samstag die Pflichtzeit über die 100 Meter Rücken um knapp eine Sekunde unterboten. Gleich in fünf Disziplinen schaffte Neo Bühler die geforderten Zeiten: 100 und 200 Meter Freistil, 100 und 200 Meter Schmetterling sowie die 200 Meter Lagen. Für Till Pudlo haben sich die Starts über 100 und 200 Meter Rücken sowie 200 Meter Brust ausgezahlt, bei Serafina Stark war die erzielte Zeit über 200 Meter Schmetterling erfolgreich. Auch für Paulo Lucas Trindade Rodriguez haben sich die 200 Meter, zumindest beim Schmetterling und Rücken, gelohnt. Bei den 100 und 200 Metern Brust konnte Felix Zillgith die Pflichtzeiten unterbieten.

Für die meisten gilt aber auch, dass sie über andere Distanzen bereits bessere Zeiten melden können, ansonsten gibt es noch Gelegenheit, ihre Tickets zu lösen. Und schließlich geht es ja auch noch auf die Langbahn, die für alle Schwimmer aus Schwaben ein Problem darstellen. Im gesamten Regierungsbezirk gibt es keine Hallen mit 50-Meter-Bahnen, hierzu müssen die Schwimmer nach München, Ingolstadt oder nach Baden-Württemberg ausweichen. Dort einen Startplatz bei Wettkämpfen zu ergattern, erfordert stets ein Quäntchen Glück und Schnelligkeit, um direkt nach Öffnung des Meldeportals parat zu sein.